Seit rund vier Jahren ist der Biber zurück im Rafzerfeld und er fühlt sich am Landbach zwischen Hüntwangen und Wasterkingen wohl. Grund genug, so finden Ursula und Gusti Sigrist, die diesjährige Sonderausstellung dem scheuen Nager zu widmen.
«Es war mir und der gesamten Museumskommission ein besonderes Anliegen, mit der diesjährige Sonderausstellung einmal etwas Spezielles für Kinder und Schulklassen zu gestalten», meint Präsidentin Ursula Sigrist. Da kam die Biberfamilie, die sich seit etwa 2014 am Landbach heimisch fühlt genau richtig und hat erst noch Lokalbezug. Die aufbereiteten Informationen sind kompakt und interessant. Film und Diashow erklären, wie der Biber lebt, wie er sich ernährt und Vorräte anlegt und wie man die Spuren des scheuen Nagers richtig deutet. Durch persönliche Kontakte gelang es Ursula Sigrist, zwei präparierte Tiere für die Dauer der Ausstellung zu erhalten. So wird die Grösse der Tiere, aber auch farbliche Unterschiede im Fell gut sicht- und erlebbar.
In nur vier Jahren ein vielfältiges Naturparadies
Vereinzelte Stimmen finden es schade, dass die Biber auch einmal einen grösseren Baum fällen. Und ja, eine Biber-Erdbaute führte kürzlich dazu, dass eine Ackermaschine einsank und repariert werden musste. «Die meisten Leute sind aber sehr verständnisvoll», meint Ursula Sigrist. Das AWEL schreitet dann ein, wenn die Gefahr besteht, dass Fruchtflächen überschwemmt werden. Auf der anderen Seite hat die wohl sechs bis acht Tiere umfassende Biberfamilie auf etwa 800 Metern Bachlauf ein eindrückliches Naturparadies geschaffen. «Biber sind äusserst fleissig», meint Gusti Sigrist. Der einst gerade Landbach strotzt vor Vielfalt. Mit den Bibern sind Fische zurückgekehrt und auch die Vielfalt an Insekten und Libellen ist eindrücklich. – Wer Lust hat mehr über den Biber zu erfahren, dem sei die Sonderausstellung wärmstens empfohlen. Eine Pause im kleinen angrenzenden Café lohnt sich ebenfalls.
Dorfmuseum Hüntwangen
Jeden ersten Sonntag, 14–17 Uhr
Vortrag: Dienstag, 29. Mai 2018, 19 Uhr, Gemeindesaal
Rückkehr des Bibers – Chancen und Herausforderungen
von Alice Wassmer, stv. Leiterin Biberfachstelle Kt. Zürich
Eintritt frei; an diesem Abend ist das Dorfmuseum ab 18 Uhr geöffnet
