Stimungsvolle Wanderung

Auf dem Dichterweg der Glatt entlang durch Wälder und Wiesen.

Gottfried Keller-Dichterweg

Der grosse Schweizer Erzähler und Dichter, ist aufs engste mit Glattfelden verbunden. Hier verbrachte er bei seinem Onkel und Arzt Heinrich Scheuchzer glückliche Jugendjahre. Die bleibenden Erinnerungen prägten seine Person und sein Werk.

Sowohl Gottfried Keller (1819–1890) wie auch seinen Werken lässt sich auf dem Dichterweg nachspüren. Der gut markierte Weg führt von der S-Bahnstation Glattfelden (S 9) zur Glatt hinunter, über die Brücke und hinauf zum schmucken Weiler Schachen. Von dort geht es erneut hinunter zur Glatt, über die Hengstenbrücke ins Dorf Glattfelden und zum Gottfried-Keller-Zentrum. 

Das Zentrum besteht seit 1985, die Ausstellung ist jedes erste Wochenende im Monat (Samstag und Sonntag) von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Während den übrigen Tagen ist die Sonderausstellung im 1. Stock über das «Kafi Judith» zugänglich. Die schmucke kleine Gaststube mit Gartenwirtschaft lädt zu einer ersten gemütlichen Pause ein, bevor es über den Laubberg zum Paradiesgärtli geht. Der Ort, direkt über den Heidenhöhlen gelegen, macht seinem Namen alle Ehre. Der prächtige Aussichtspunkt geht über das weite Rafzerfeld und zu Füssen fliesst der Rhein zwischen Eglisau und Rheinsfelden. Wer Lust auf ein Picknick hat findet hier eine gut eingerichtete Feuerstelle. Der abwechslungsreiche Abstieg führt zum Kraftwerk und weiter zum Bahnhof Zweidlen (S 41 und Bus 540).

In der Natur Dichtungen und Werken nachspüren

Das lässt sich gut mit Hilfe der 14 Gedichttafeln. «Gottfried Keller hat die schöne, eindrückliche Landschaft in manchem Werk beschrieben», meint Konrad Erni, Präsident der Stiftung Gottfried Keller Zentrum. Bei der Erstellung des Weges wurde denn auch sorgsam darauf geachtet, dass sich Werke und Standorte der Gedichttafeln finden. «Wir haben uns überlegt, was könnte Keller inspiriert haben, wo könnte ein Gedicht entstanden sein.» 

Wem die Zeit für die gut dreistündige Wanderung fehlt hat mit dem «Wirtli-Rundweg» mit Start und Ende beim Gottfried Keller Zentrum eine rund 45minütige Alternative.


Gottfried-Keller-Zentrum, Glattfelden
Die Ausstellung von Bruno Weber wurde 1998 neugestaltet und erweitert. Sie ist in den vorbildlich renovierten Räumen eines aus dem Jahre 1526 stammenden Hauses untergebracht. Ein Videofilm führt ins Leben und Werk des Dichters ein und die Lesestube enthält eine Keller-Bibliothek mit Werkausgaben und Forschungsliteratur. 

Wanderung
Anreise: Mit ÖV S 9 bis Glattfelden Station oder in umgekehrter Richtung bis Zweidlen Station (S 41); Parkplätze bei den Stationen Glattfelden und Zweidlen.

Start: Glattfelden Station
Ende: Zweidlen Station
Länge: 7,5 km
Wanderzeit: 3 Std. 10 Min.

Öffnungszeiten Kafi Judith: Mo–Fr 9–11.30, 14–17 Uhr, Mo+Mi –23 Uhr, So 10.30–16 Uhr

Einen guten Überblick über die Wanderung geben die Informationstafeln bei den S-Bahnstationen, dem Paradiesgärtlein und dem Gottfried-Keller-Zentrum.