Die Liebe zum Rhein und zur Natur

Madeleine Frigerio im Gespräch

Sie bestimmen Leben und Alltag von Madeleine Frigerio. Aber natürlich mag die Mitbesitzerin der Schifffahrtsgesellschaft Züri-Rhy auch Menschen. Darum gibt es Spezielles für Kinder, für Gesellschaften, für Schulklassen oder kulinarische Sonderfahrten. Und auf den Kursschiffen findet das, was Menschen wichtig ist, wie Fahrräder oder Kinderwagen stets irgendwie Platz. Wir sprachen mit Madeleine Frigerio.

Interview mit Madeleine Frigerio über Leben und Freizeit am Rhein

Wann hat Sie das Feuer für den Rhein gepackt?

Ich bin im Embrach aufgewachsen. Gemeinsam mit meinen Eltern und meiner Schwester gings regelmässig an den Rhein, das war immer ein Highlight. Wir haben ganz generell viele tolle Ausflüge im Zürcher Unterland unternommen und dabei Tiere und Pflanzen entdeckt, die wir vorher kaum beachtet haben.

Was fasziniert Sie am Schifffahrtsbetrieb?

Ich habe gerne mit Menschen zu tun. Darum sucht ich mir nach der Schule eine Lehre im Detailfachhandel. Die Bereitschaft Kunden gut zu bedienen, ihnen etwas Spezielles zu bieten, ihre Wünsche zu erfüllen, das ist mir auch heute wichtig. Diese Punkte haben auch für die Planung der Angebote und die tägliche Arbeit bei der SZR oberste Priorität. 

Manchmal hört man, der schönste Abschnitt des Rheins liege im Zürcher Unterland ...

Das sehen wir genauso. Die Vielseitigkeit unseres Rheins mit den nahezu unberührten Ufern, den Mischwäldern, den lauschigen Örtchen und den Möglichkeiten im klaren, sauberen Wasser des Rheines zu Baden sind einmalig.

Welches sind die beliebtesten SZR-Erlebnis-Fahrten?

Bei den Kindern ist die Fahrt «Einmal Kapitän sein» am Mittwochnachmittag mit der Rhenus das absolute Highlight. Da dürfen die Kinder das Steuer unter kundiger Anleitung des Kapitäns für ein Weilchen selber übernehmen. Am Ende der Fahrt erhalten sie ein persönliches Diplom. Ganz allgemein sind die sonntäglichen Brunchfahrten, die wir praktisch das ganze Jahr anbieten, sowie die kulinarischen Abendfahrten sehr beliebt.

Was hat sich in den letzten Jahren verändert?

Die Renaturierung hat einige Veränderungen gebracht. Durch das Thurauengebiet kommen mehr Gäste in die Region. Sie kommen oft mit vielen Freizeitutensilien. Auf der anderen Seite sind die Landestege nicht für grössere Schiffe ausgelegt, obwohl das Schiff ein gut geeignetes Transportmittel ist. Das führt manchmal zu Engpässen bei den Ladekapazitäten. Aber wir haben bis jetzt immer eine Lösung gefunden.

Was hat sich am Fluss selber durch die Renaturierung verändert?

Die Flussmündungen von Thur und Töss werden nicht mehr ausgebaggert. So lagert sich Geschiebe ab und das Passieren wird anspruchsvoller, vor allem wenn viele Privatboote auf dem Rhein sind – nicht alle kennen die Regeln so genau. Es braucht also Rücksicht und einen guten Umgang mit vorhandenen Risiken.

Welches ist die schönste Jahreszeit am Rhein?

Es sind alle wunderschön. Im Sommer locken die Wanderwege, die man ideal mit einer Schifffahrt kombinieren kann, im Herbst die üppigen Rottöne der Wälder und die Zugvögel, die sich für die Reise in den Süden bereitmachen. Im Winter ist das Wasser unglaublich klar und die raureifbewehrten Bäume sind absolut faszinierend. Im Frühling spriesst das frische Grün und die Wasservögel führen ihren Nachwuchs spazieren. – Es ist einfach Natur pur!

Herzlichen Dank für das Interview. Ihnen und dem SZR-Team wünschen wir alles Gute.

Brunch-Schiff

SZR Schifffhrtsgesellschaft Züry-Rhy