Das Zürcher Unterländer Vivi Kola ist ein Klassiker. 1938 von der Mineralquelle Eglisau lanciert, hatte es seinen Höhenflug in den 1960er Jahren. Mit der von der Glashütte Bülach gegossenen Flasche wurde gar ein Designerpreis gewonnen. 1986 stellte die neue Besitzerin die Produktion ein. Aber gut 20 Jahre später erlebte Vivi Kola ein Revival.
Interview und Ausblick mit mit Christian Forrer, Geschäftsführer von Vivi Kola
Welche ersten Erinnerungen haben Sie an Vivi Kola?
Ich bin in Eglisau, dem Geburtsort von Vivi Kola, aufgewachsen und schon als Kind wurde ich auf Vivi Kola getrimmt. Ich erinnere mich an Schulfeste, da gab es immer ein Vivi und eine Wurst. Später, kam ich immer wieder in Kontakt mit der Marke, etwa beim Aufräumen des Schulhausestrichs wo ich ein Vivi Kola Plakats von 1938 entdeckte.
Was waren die Auslöser, die zum Revival von Vivi Kola geführt haben?
Als 2006 einem Freund und mir die Idee kam, Vivi Kola neu abzufüllen, war ich sofort total begeistert. Als Grafiker hat mich die Verpackungsgestaltung schon während der Ausbildung fasziniert. Jetzt packten mich die gestalterischen Aufgaben, die für Vivi Kola anfallen würden. Im Jahr 2010 stürzten wir ins Vivi-Abenteuer und eröffneten den Vivi Kola Laden in der Altstadt von Eglisau.
Vivi Kola ist nun wieder seit 6 Jahren unterwegs. Was waren die Höhenflüge?
Die letzten sechs Jahre waren ein Höhenflug mit Turbulenzen! Dass wir in diesem harten Umfeld noch immer präsent sind, ist sehr erfreulich. Vivi Kola wurde bei den Leuten sehr positiv aufgenommen, beinahe jeden Tag erhalten wir persönliche Emails von Vivi Kola-Fans. Höhepunkt war aber eindeutig die Street Parade 2015 in Zürich, da war Vivi Kola das offizielle Kola.
Wie erleben Sie den Markt?
Er ist extrem hart, es wird einem nichts geschenkt. Manchmal ist es frustrierend, wenn man sich mit unserem regionalen Produkt mit einer tollen Geschichte bei Händlern vorstellt und dann alles nur auf Zahlen und Marge zusammengestrichen wird. Wir sehen das aber sportlich und geben uns kämpferisch!
Vivi Kola steht unter dem Zeichen der Expansion. Erzählen Sie uns von Ihren Projekten.
Vivi Cafe besteht bereits seit dem ersten Tag der Wiedererweckung. Wir begannen damals als Ergänzung zu Vivi Kola mit dem Rösten von Gourmetkaffee im Vivi Kola-Laden in Eglisau. Mittlerweile ist daraus die Kaffeerösterei ViCAFE entstanden.
Rösten Sie den Vivi Cafe immer noch in Eglisau?
Wir rösten unsere Bohnen im ehemaligen Bahnhofsgebäude in Eglisau und beliefern damit rund 50 Kunden. In Zürich betreiben wir zwei ViCAFE Espresso Bars, eine davon direkt am Bellevue und weitere sind geplant. Im Unterland kennt man auch die ViviBar, die wir seit drei Jahren während der Sommermonate am Rhein in Eglisau betreiben.
Was ist als nächstes geplant?
Bei Vivi Kola haben wir soeben die 1,5 Liter Flasche, klassisch (mit Zucker), auf den Markt gebracht. Bald werden wir mit einer 1,5 Liter Flasche mit unserem VIVI KOLA SIRO (zuckerlos) nachdoppeln. Zudem hoffen wir, dass wir bald bei einem grösseren Detailhändler im Gestell stehen werden. Wir bleiben dran!